Tarifgespräche für Ärzte an Unikliniken vertagt - Annäherung

Hannover (dpa) - Nach der Vertagung der Tarifverhandlungen für
Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken sieht der Marburger Bund

positive Signale. In die Gespräche sei Bewegung gekommen, es sei aber
zu früh, von einem Durchbruch zu sprechen, sagte der
Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft, Christian Twardy, am
Donnerstag. «Viele Fragen sind noch offen.»

Die Gespräche seien weiterhin schwierig, die Positionen hätten sich
aber angenähert, sagte ein Sprecher des niedersächsischen
Finanzministeriums, ohne Einzelheiten zu nennen. Niedersachsens
Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) ist in den Gesprächen
Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite (TdL). Die Verhandlungen
wurden am Mittwochabend auf den 6. März in Hannover vertagt.

Der Tarifgemeinschaft deutscher Länder müsse bewusst sein, dass für
eine Einigung konkrete Fortschritte erzielt werden müssten, sagte
Twardy. «Die Ärztinnen und Ärzte haben keinen Zweifel daran gelassen,

dass sie willens und in der Lage sind, die Verbesserung ihrer
Arbeitsbedingungen notfalls durchzusetzen.» Die Länder müssten ein
Interesse daran haben, dass Uni-Kliniken nicht hinter anderen
Krankenhausträgern zurückfielen.

Die dritte Verhandlungsrunde hatte am Dienstag begonnen, begleitet
von einer zentralen Demonstration von nach Polizeiangaben rund 3000
Ärzten in Hannover. Die Ärztegewerkschaft zählte rund 3500
Teilnehmer. Insgesamt waren 20 000 Ärzte von 23 Universitätskliniken
zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Marburger Bund fordert
unter anderem sechs Prozent mehr Gehalt, eine Begrenzung der
Bereitschaftsdienste, eine automatisierte Erfassung der Arbeitszeit
und Dienst an maximal zwei Wochenenden im Monat.