Expertin: Warten in Quarantäne mit sinnvollen Tätigkeiten füllen

Mainz/Frankfurt (dpa) - Ihre Unterbringung auf der Quarantäne-Station
in Germersheim bedeutet für die China-Rückkehrer nach Einschätzung
einer Expertin eine «Ohnmachtserfahrung». Deshalb sei es wichtig, die
Betroffenen gut über den Ablauf der Quarantäne und die medizinischen
Aspekte zu informieren, sagte Barbara Lubisch, die stellvertretende
Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV),
der Deutschen Presse-Agentur.

Mehr als 120 Menschen sind nach ihrer Ankunft an Bord einer
Sondermaschine in Frankfurt seit Sonntag in der Bundeswehrkaserne der
südpfälzischen Stadt untergebracht und auf das Corona-Virus getestet
worden. Läuft alles gut und zeigt keiner die Symptome der
Lungenkrankheit, sollen sie nach zwei Wochen nach Hause dürfen. Am
(heutigen) Mittwoch sollten weitere Testergebnisse vorliegen.

Um die Isolation möglichst gut zu überstehen, sollten die Menschen
die Möglichkeiten erhalten, sich um dringende private und berufliche
Dinge zu kümmern, etwa per Telefon, Video oder E-Mail, riet Lubisch.
«Das würde helfen, die endlosen Tage in Quarantäne zu überstehen un
d
nimmt etwas Druck von ihnen. Es ist ja auch langweilig, wenn man
nichts zu tun hat. Schließlich ist das kein Urlaub.»

Aus der Quarantäne in Germersheim wurden am Sonntag zwei mit dem
Virus infizierte Rückkehrer zur Frankfurter Uniklinik gebracht. Nach
Angaben des Gesundheitsamtes der Stadt sind sie wohlauf. Wie lange
sie auf der Isolierstation bleiben müssen, kann nicht vorhergesagt
werden, da es sich um einen neuen Virus handelt, wie es hieß.