Polizei unterrichtet über neue Entwicklung im Ulmer Morphium-Fall

Im Dezember kämpfen Ärzte um das Leben von mehreren Säuglingen wegen

akuter Atemnot. Nach dem vermeintlichen Fund von Morphium im Spind
einer Krankenschwester gerät diese in Verdacht. Die
Staatsanwaltschaft Ulm rudert nun zurück und will sich erklären.

Ulm (dpa/lsw) - Mehrere Tage saß eine Kinderkrankenschwester in
Untersuchungshaft, weil sie fünf Babys in der Ulmer
Universitätsklinik Morphium verabreicht haben soll. Nun ist sie frei.
Vertreter von Polizei, Anklagebehörde und Landeskriminalamt wollen am
Dienstag bei einer Pressekonferenz über die Details der neuen
Ermittlungen berichten. Bekannt ist bisher, dass weitere Analysen des
Spritzeninhalts, der im Spind der Angestellten entdeckt wurde, den
Vergiftungsverdacht nicht bestätigten.

Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wurde der Haftbefehl
wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag und gefährliche
Körperverletzung gegen die Frau am Sonntag aufgehoben. Der Leiter der
Ulmer Staatsanwaltschaft Christof Lehr drückte der Frau sein Bedauern
aus. Die Krankenschwester hatte die Tatvorwürfe bestritten.

Im Ulmer Klinikum waren im Dezember fünf Säuglinge wegen
lebensbedrohlicher akuter Atemnot behandelt worden. Erst Wochen nach
den Notfällen hatten rechtsmedizinische Untersuchungen eine
Morphiumvergiftung als Ursache ergeben.