Rund 12 000 neue Krebserkrankungen dieses Jahr in MV erwartet

Schwerin (dpa/mv) - In diesem Jahr werden in Mecklenburg-Vorpommern
rund 12 000 neue Krebserkrankungen erwartet. Bereits jetzt leben laut
Schätzungen des Gemeinsamen Krebsregisters im Nordosten etwa 55 800
Menschen, bei denen in den vergangenen zehn Jahren Krebs festgestellt
wurde, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Montag mit Blick
auf den Weltkrebstag erklärte. Dies seien rund 3,5 Prozent der
Bevölkerung. Der Weltkrebstag wird am Dienstag (4. Februar) begangen.

«Die Diagnose ist natürlich noch immer ein Schock», sagte Glawe. Dank

verbesserter Therapien seien aber Überlebensdauer und Lebensqualität
für die Erkrankten deutlich gestiegen. «Entscheidend ist, dass
Patienten und ihre Angehörigen fundierte und verständliche
Informationen zu ihrer Diagnose erhalten, um Ängste und Sorgen
abzumildern.»

Die Techniker Krankenkasse verwies auf ihren kostenlosen Online-Kurs
«Leben mit Krebs», der auch Erkrankten offenstehe, die bei anderen
Krankenkassen versichert sind. In dem Online-Kurs würden Fragen
beantwortet wie: Was bedeutet die Erkrankung für mich? Welche
Therapiemöglichkeiten gibt es? Wie spreche ich über meine Erkrankung?
Ein Gesprächstraining bereite auf schwierige Gespräche mit Partner,
Kindern und anderen Menschen aus dem sozialen Umfeld vor. Zudem gebe
es praktische Hinweise zur positiven Wirkung von Sport- und
Bewegungstherapien.

Die häufigsten Krebserkrankungen in Ostdeutschland sind laut
Schweriner Gesundheitsministerium bei Frauen Brustkrebs mit einem
Anteil von 30 Prozent und bei Männern Prostatakrebs (24 Prozent).
Danach folgten bei Frauen Darm- und Lungenkrebs mit 11
beziehungsweise 8 Prozent. Bei Männern liege Lungenkrebs mit 13
Prozent in der Häufigkeit vor Darmkrebs mit 12 Prozent. Bundesweit
prognostiziert das Robert-Koch-Institut für dieses Jahr laut Minister
mehr als 510 000 Erkrankungsfälle.