Spahn: Deutschland auf Coronavirus gut vorbereitet

Was passiert, wenn das Coronavirus auch in Deutschland auftritt? Die
Bundesregierung sieht die Behörden gewappnet.

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht
Deutschland für den Fall eines Auftretens des neuen Coronavirus
hierzulande gut gewappnet. «Grundsätzlich sind wir wachsam, wir
nehmen die Dinge sehr ernst, wir sind aber auch gut vorbereitet»,
sagte Spahn am Montag in Berlin. Pandemie- und Umgangspläne sorgten
für Klarheit, was im Fall der Fälle an den Flughäfen und an den
Kliniken zu tun sei.

Passagiere aus China würden durch mehrsprachige Flyer informiert,
erläuterte Spahn. Dabei gehe es vor allem darum, dass sich Passagiere
mit Symptomen aus den entsprechenden Regionen «sehr zügig» zu
erkennen geben und einen Arzt aufsuchen, so dass schnell Diagnostik
und Therapie starten könne. «In einem nächsten Schritt würden die
Kontaktpersonen identifiziert, die die betreffende Person in
Deutschland, in Europa gehabt hat», so Spahn weiter. «Diese
Kontaktpersonen würden informiert, aufgesucht und beraten und
gegebenenfalls behandelt werden.»

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums ergänzte, sie könne nicht
ausschließen, dass es auch Kontrollen in Form von Screenings an den
Flughäfen geben werde. Derzeit rate die Weltgesundheitsorganisation
von Screenings aber ab.

Zur «Einordnung» betonte Spahn, dass der Krankheitsverlauf beim
Coronavirus milder sei als etwa bei einer Grippe. «An einer Grippe,
wenn sie schwer verläuft, sterben in Deutschland bis zu 20 000
Menschen im Jahr.» Auf die Frage, ob in Deutschland wie in China auch
die Abschottung ganzer Städte möglich sei, führte Spahn das Beispiel

von Masern an, die deutlich ansteckender seien als das Coronavirus.
«Und wir bekommen auch einen Masern-Ausbruch in Deutschland mit
deutlich milderen Maßnahmen in den Griff, als wir sie derzeit in
China sehen.»

Das Robert Koch-Institut für Infektionskrankheiten und andere
nationale Behörden seien in ständigem Austausch, mit den Behörden der

Bundesländer, national und international. «Jeder hat seine genau
zugewiesene Aufgabe», sagte Spahn. «Im Fall der Fälle weiß jeder, w
er
verantwortlich ist und was er zu tun hat.» Auch aus der Sars-Epidemie
2002/2003 habe man dazugelernt.