WHO-Chef Tedros wegen neuem Coronavirus in Peking

Peking (dpa) - Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) ist in Peking eingetroffen, um sich persönlich über die
neuesten Erkenntnisse zum neuen Coronavirus zu informieren. Die
Ankunft bestätigte das WHO-Büro in Peking. Tedros Adhanom Ghebreyesus
werde Regierungsvertreter und andere Experten treffen, die mit dem
Krisenmanagement befasst sind. Die WHO äußerte sich nicht dazu, ob
Tedros in die betroffene Region rund um die Millionenstadt Wuhan
reist. Im Kongo war er im vergangenen Jahr mehrfach in den Gebieten,
in denen das tödliche Ebola-Virus grassiert.

Weltweit waren bis Montagmittag fast 2800 Infektionen mit dem neuen
Virus 2019-nCoV bestätigt, bis auf etwa 50 alle in China. Die Zahl
der Toten stieg in China auf 80.

Tedros hatte vergangene Woche auf Anraten eines unabhängigen
Notfall-Ausschusses keine «gesundheitliche Notlage von
internationaler Tragweite» erklärt. Die Experten verwiesen unter
anderem auf die geringe Zahl von Fällen im Ausland. Der Ausschuss
kann aber jederzeit neu einberufen werden. Die Erklärung einer
Notlage würde eine neue Dringlichkeit erzeugen, sich weltweit auf
eine Ausbreitung vorzubereiten. Die WHO würde dann weitere
Empfehlungen aussprechen. Länder wie Deutschland haben ihre
Notfallpläne ohnehin längst aktualisiert.