Bürgermeister von Wuhan: Zahl der Infektionen könnte um 1000 steigen

Peking (dpa) - Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuen
Virus hinter der Lungenkrankheit in China könnte in der schwer
betroffenen Metropole Wuhan noch um Tausend steigen. Wie der
Bürgermeister Zhou Xianwang am Sonntag berichtete, gebe es noch 2700
Verdachts- und Fieberfälle, die jetzt getestet würden.

Die Diagnose brauche noch Zeit. Aber nach den bisherigen Erfahrungen
könnte es einen Anstieg in dieser Größenordnung geben, sagte Zhou
Xianwang. Bisher sind rund 2000 Infektionen in China nachgewiesen,
die große Mehrheit davon in Wuhan. Die Zahl der Toten stieg auf 56.

Dass das Virus von dem Verkauf der Wildtiere auf dem Huannan-Markt in
Wuhan ausgeht, sehen die Behörden als sehr wahrscheinlich an. Proben
von dem Markt hätten das neue Coronavirus aufgewiesen, vor allem in
den Bereichen, wo viele Händler mit Wildtieren gewesen seien,
berichtete «Hongxin Xinwen» unter Hinweis auf die Untersuchungen.

Es wird spekuliert, dass das neue Coronavirus, das mit dem Sars-Virus
verwandt ist, vielleicht von Schlangen oder Fledermäusen stammen
könnte. Das Sars-Virus hinter der Pandemie vor 17 Jahren stammte
offenbar von wilden Schleichkatzen, die in China als Delikatesse
gegessen werden. Damals wurden 8000 Menschen infiziert. Knapp 800
starben.