Chinesische Sportverbände reagieren auf Coronavirus

Der chinesische Sport muss umplanen. Der Ausbruch der neuen
Lungenkrankheit führt zur zahlreichen Verlegungen von
Sportveranstaltungen. Dazu zählt auch eine Olympia-Generalprobe.

Peking (dpa) - Der Ausbruch des neuen Coronavirus in China hat
weitere Auswirkungen auf geplante Sportveranstaltungen. Der
asiatische Fußball-Kontinentalverband AFC teilte am Sonntag mit, dass
das Qualifikationsturnier der Frauen für die Olympischen Spiele 2020
von Nanjing in der ostchinesischen Provinz Jiangsu ins australische
Sydney verlegt werde. Ursprünglich war sogar Wuhan als Gastgeberstadt
der Spiele der Gruppe B vom 3. bis zum 9. Februar mit Australien,
China, Taiwan und Thailand vorgesehen. Die 11-Millionen-Metropole
gilt als Ursprungsort der Lungenkrankheit.

Zudem wurden der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge die
nationalen Winterspiele verschoben. Die Wettkämpfe sollten eigentlich
vom 16. bis 26. Februar in der Inneren Mongolei stattfinden und eine
wichtige Vorbereitung für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking
sein. Ebenfalls verschoben wird der Fußball-Supercup zwischen dem
Meister und dem Pokalsieger, der eigentlich für den 5. Februar in
Suzhou terminiert war. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Den chinesischen Behörden zufolge lag die Zahl nachgewiesener
Infektionen mit der neuen Lungenkrankheit am Sonntag bei fast 2000.
Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg auf 56, wie die Nationale
Gesundheitsbehörde mitteilte. Weltweit kommen rund 30 bestätigte
Fälle hinzu - darunter mit drei Patienten in Frankreich die ersten
Erkrankungen in Europa.

Der Ski-Weltverband FIS will in den nächsten Tagen Einschätzungen der
Teams einholen und dann über eine Durchführung oder Absage der in
China geplanten Rennen entscheiden. Wie der oberste Renndirektor
Markus Waldner in Kitzbühel sagte, werde die Situation aktuell von
Ärzten untersucht. Am Mittwoch will Waldner in Garmisch-Partenkirchen
mit Vertretern der Verbände beraten und eine Entscheidung treffen.

Sarah Lewis, die Generalsekretärin des Ski-Weltverbands, sagte am
Rande der Hahnenkamm-Rennen, dass sich die FIS an die Vorgaben der
Weltgesundheitsorganisation WHO halte. Außerdem sei sie in Kontakt
mit dem Internationalen Olympischen Komitee.

Am 15. und 16. Februar sind in Yanqing eine Abfahrt und ein Super-G
der Herren geplant. Die Speed-Rennen sind Testwettkämpfe für die
Winterspiele in zwei Jahren. Die größte Sorge bei den Skirennfahrern
und Betreuern ist, dass eine Situation eintritt, in der sie das Land
nicht verlassen können. Wegen des Virus' sind betroffenen Gebiete
praktisch unter Quarantäne gestellt. «Wir wissen, dass es nicht nur
darum geht, ins Land zu kommen, sondern auch wieder raus, es muss
selbstverständlich in beide Richtungen funktionieren», sagte Lewis.