Deutsche in Wuhan: Lange Schlangen in Krankenhäusern - Straßen leer

Wuhan (dpa) - Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit und der
Stilllegung des öffentlichen Verkehrs hat eine Deutsche die
chinesische Metropole Wuhan als «Geisterstadt» beschrieben. «Die
Straßen waren wirklich leer, einfach nur leer», berichtete die
Englischlehrerin Sarah Heintze aus Koblenz in einem Interview der
Deutschen Presse-Agentur. «Es war wirklich fast kein Mensch auf der
Straße», sagte die 32-Jährige, die seit sieben Jahren in Wuhan lebt.


In den Hospitälern hingegen gebe es lange Schlangen. «Es sind sehr
viele Menschen in den Krankenhäusern, weil die halt ein bisschen
Panik haben», sagte Heintze. «Ja, hab ich jetzt einen Husten, oder
hab ich mir den Virus eingefangen?» Das wollten sie überprüfen. «Di
e
Ärzte und Krankenschwestern sind ausgelastet. Die Krankenhäuser
können eigentlich gar nicht so viele Patienten auf einmal aufnehmen.»

Die Ärzte trügen Schutzanzüge. «Die versuchen sich schon abzusicher
n,
damit nix passiert.» Sie selber mache sich keine großen Sorgen. «Was

bringt es mir denn, wenn ich in Panik gerate?», sagte Heintze. Es sei
nicht gut, «wenn ich mich selber verrückt mache».

Keiner komme derzeit aus der Stadt raus: Die Polizei blockiere
Straßen, die Bahnhöfe seien geschlossen, die Brücken über den Fluss

und der Tunnel seien gesperrt. «Das ist mir schon sehr komisch»,
sagte Heintze.

Wenn sie rausgehe, trage sie eine Gesichtsmaske. Auch wasche sie sich
häufig die Hände. «Wenn ich jetzt den Fahrstuhl benutze, drücke ich

mit Hilfe des Schlüssels auf den Knopf», erzählte Heintze. «Da will

ich jetzt halt nicht unnötig irgendwelche Sachen anfassen, die nicht
unbedingt regelmäßig gereinigt werden.» Über das Internet halte sie

sich auf dem Laufenden.