Hamburg fühlt sich für Coronavirus gewappnet

Hamburg (dpa/lno) - Hamburg sieht sich im unwahrscheinlichen Fall
einer Ausbreitung des Coronavirus aus China gut aufgestellt. Das
durch das Infektionsschutzgesetz implementierte Überwachungssystem
greife, wie die Hamburger Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte.
Behörden und Gesundheitsämter stünden mit dem Hafen- und
Flughafenärztlichen Dienst, anderen Bundesländern und Flughäfen im
Austausch, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können.

«Wir befinden uns in keiner akuten Bedrohungslage, sind aber in
Hab-Acht-Stellung und vorbereitet», fasste Dennis Krämer, Sprecher
der Hamburger Gesundheitsbehörde, die Situation am Freitag zusammen.
«Wir bereiten Infomaterial auf chinesischer Sprache vor, damit
mögliche Infizierte wissen, an wen sie sich wenden können», erklärt
e
er. Den Import des Virus nach Deutschland und das Risiko für die
Gesundheit der Bevölkerung werde aber weiterhin als gering
eingeschätzt.

Der Hafen- und Flughafenärztliche Dienst überwacht nach Angaben der
Behörde die Situation im Reiseverkehr - sowohl am Hamburger Flughafen
als auch im Hafen. Mit einer Vielzahl von medizinischen Einrichtungen
sei in Hamburg eine stationäre Versorgung sichergestellt, sollte
diese notwendig werden, hieß es. Mit dem Hamburger
Bernhardt-Nocht-Institut für Tropenmedizin und dem Institut für
Hygiene und Umwelt stünden kompetente Einrichtungen zur Verfügung.

Um eine weitere Verbreitung zu unterbinden, hat China mehrere
Großstädte mit zig Millionen Menschen weitgehend abgeriegelt. Bei der
Frage, ob derart drastische Maßnahmen auch in Deutschland denkbar
wären, hielt sich das Bundesgesundheitsministerium in Berlin am
Freitag bedeckt. Eine Sprecherin sagte, Maßnahmen des
Infektionsschutzes würden von den Gesundheitsbehörden vor Ort
getroffen.