Bundesregierung will Lücken in der Pflege verkleinern

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will die Lücken und Probleme in
der Pflege in Deutschland Schritt für Schritt verkleinern. Schnell
werde das allerdings nicht gehen, räumte Bundesfamilienministerin
Franziska Giffey (SPD) am Freitag in Berlin beim Kongress Pflege 2020
ein. Der Pflegebedarf wachse enorm. Heute würden 3,7 Millionen
Menschen in Deutschland gepflegt - bis 2030 wachse die Zahl auf 4,6
Millionen.

Auf 100 gemeldete freie Stellen in der Altenpflege kämen nur 27
Bewerber, so Giffey. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, dass durch
das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Pflegeberufegesetz mehr
Pflegekräfte gewonnen werden könnten. Waren es im vergangenen Jahr
142 000 Auszubildende in der Pflege, solle die Zahl innerhalb von
fünf Jahren um zehn Prozent steigen. Durch das Gesetz wurde Schulgeld
abgeschafft und eine generelle Ausbildungsvergütung von mehr als 1000
Euro pro Monat im ersten Jahr eingeführt. In den ersten zwei von drei
Jahren gibt es zudem eine gemeinsame Ausbildung in der Kranken-,
Kinderkranken- und Altenpflege. 

Für das Ziel, Pflegekräfte besser zu entlohnen, verwies
Arbeitsstaatssekretär Björn Böhnig (SPD) auf das zum Jahresbeginn in

Kraft getretene Pflegelöhneverbesserungegesetz. Höhere Löhne könnte
n
durch die Weiterentwicklung des Mindestlohns für die Branche oder
einen Tarifvertrag erreicht werden. «Auf beiden Wegen sind noch sehr
hohe Hürden zu überwinden», räumte Böhning ein. Er hoffe, dass di
e
Pflegemindestlohnkommission zu einer «deutlichen Erhöhung» in die
sem
Bereich kommen.