DLV-Präsident zu Virus in China: «Noch kein Anlass» für Maßnahmen

Berlin (dpa) - Der Deutsche Leichtathletik-Verband sieht trotz der
neuen Lungenkrankheit in China derzeit keinen Handlungsbedarf mit
Blick auf die Hallen-Weltmeisterschaften Mitte März in Nanjing. «Wir
beobachten das selbstverständlich auch. Im Moment besteht noch kein
Anlass für operative Maßnahmen», sagte DLV-Präsident Jürgen Kessi
ng
am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

«Wenn es notwendig wäre, würden wir selbstverständlich entsprechend
e
Maßnahmen ergreifen», betonte der DLV-Chef. «Dann würden wir uns mi
t
der Medizinischen Abteilung beraten - und natürlich auf die Ärzte
hören.» Die deutschen Leichtathleten würden bei der WM in Nanjing
(13. bis 15. März) ohnehin nur «mit einem kleinen Team teilnehmen»,
sagte Kessing, weil der Fokus in diesem Jahr klar auf Olympia in
Tokio und den Europameisterschaften Ende August in Paris liegt.

Das neuartige Coronavirus, das die Lungenkrankheit auslöst, wurde bis
Donnerstag in China bei mindestens 620 Menschen nachgewiesen. Dazu
zählten rund 100 schwere Fälle, alle in der Provinz Hubei mit der
besonders betroffenen Metropole Wuhan. Nachweisliche Todesursache war
das Virus bisher bei 17 Menschen. In Europa ist bisher kein Fall
bekannt. Im Kampf gegen die Lungenkrankheit hat China die
Millionenstädte Wuhan, Huanggang und Ezhou abgeriegelt.