Schaeffler verhängt Reiseverbot nach China

München (dpa) - Der Autozulieferer Schaeffler hat seinen 89 000
Mitarbeitern Dienstreisen von und nach China verboten. Das
Unternehmen reagierte damit auf die Ausbreitung des Coronavirus in
der Volksrepublik und die Verkehrsstopps in mehreren Großstädten in
Zentralchina. Ein Schaeffler-Sprecher sagte am Donnerstag in
Herzogenaurach, das Dienstreiseverbot gelte bis 15. Februar.
Schaeffler betreibt in China acht Werke und in der besonders stark
betroffenen Millionenstadt Wuhan einen Logistikstandort.

In der wegen des Coronavirus abgeriegelten Metropole Wuhan sind auch
Siemens, die bayerischen Autozulieferer Webasto und Brose sowie
Thyssenkrupp vertreten. Das geht aus der Mitgliederliste der
deutschen Handelskammern in China hervor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte erst vor fünf Monaten in Wuhan
die Erweiterung des Webasto-Werks eröffnet - 500 Mitarbeiter bauen
dort Autodächer und Elektro-Ladestationen. Eine Firmensprecherin
sagte: «Derzeit produzieren wir weiter wie bisher.» Das Unternehmen
halte sich an die Vorgaben der chinesischen Regierung und die
Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Siemens hat in Wuhan nach Aussage einer Sprecherin einen kleineren
Standort. Die Maßnahmen der Regierung hätten deshalb keine größeren

Auswirkungen für den Konzern.

Wuhan ist besonders schwer von der Lungenkrankheit betroffen, die
durch das Coronavirus ausgelöst wird. In der 11 Millionen Einwohner
zählenden Metropole wurden die großen Straßen gesperrt, Flüge, Zü
ge,
Fähren, Fernbusse und der öffentliche Nahverkehr wurden gestoppt. Die
Einwohner dürfen nur noch mit Schutzmasken aus dem Haus.