Baby ausgesetzt - Mutter wegen versuchten Totschlags angeklagt

Augsburg (dpa/lby) - Eine 31 Jahre alte Frau muss sich wegen
versuchten Totschlags an einem neugeborenen Baby vor Gericht
verantworten. Die Frau soll im Juli 2019 auf einer Wiese bei
Blindheim (Landkreis Dillingen) einen Buben zur Welt gebracht und ihr
Kind dann dort zurückgelassen haben. Der Säugling wurde nach mehr als
24 Stunden von einem Mann zufällig entdeckt. Das Kind wurde in
lebensbedrohlichem Zustand ins Universitätsklinikum Augsburg
geflogen. Die Ärzte dort konnten das Baby retten.

Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag berichtete, hat das
Landgericht in Augsburg die Anklage gegen die Frau wegen versuchten
Totschlags, schwerer und gefährlicher Körperverletzung sowie
Aussetzung zugelassen. Der Prozess wird am 19. März beginnen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Mutter den Säugling
unversorgt zurückgelassen hat, um ihn sterben zu lassen. Die
Mediziner mussten dem Baby unter anderem drei Zehen amputieren, um
den kleinen Buben zu retten. Inzwischen ist das Kind bei einer
Pflegefamilie. Die 31-Jährige war wenige Stunden nach der Entdeckung
des Säuglings in ihrer Wohnung in Dillingen festgenommen worden.
Einen Tag später wurde gegen sie Haftbefehl erlassen.