Heuschreckenplage in Ostafrika könnte Hungersnot auslösen

Nairobi/Addis Abeba (dpa) - In Ostafrika könnte die schlimmste Plage
von Wüstenheuschrecken seit mehreren Jahrzehnten zu einer Hungersnot
führen. Die Schwärme in Äthiopien, Kenia und Somalia seien
«beispiellos in ihrer Größe und ihrem Zerstörungspotenzial», teil
te
die UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) mit. Die Insekten fallen
über Pflanzen her und können in kürzester Zeit ganze Felder
zerstören. Der FAO zufolge ist dies der schlimmste Ausbruch der
Wüstenheuschrecken seit 25 Jahren in Äthiopien und Somalia und seit
70 Jahren in Kenia. In der ohnehin armen Region könne die Plage zu
einer Hungersnot führen, warnte Jasper Mwesigwa, ein Analyst beim
Klimazentrum der ostafrikanischen Regionalgemeinschaft IGAD.

Mitverantwortlich für die Notlage ist der Indische-Ozean-Dipol. Das
Wetterphänomen hat in Australien zu den Buschbränden beigetragen und
Ostafrika dagegen monatelangen Regen beschert. Die extreme Nässe hat
laut Mwesigwa ideale Bedingungen für die Heuschrecken geschaffen.