EU-Behörde sieht moderates Risiko für neue Lungenkrankheit in Europa

Brüssel/Solna (dpa) - Nach dem Ausbruch der neuartigen
Lungenkrankheit in China sieht die EU-Präventionsbehörde ECDC vorerst
ein moderates Risiko, dass der Erreger in die Europäische Union
eingeschleppt wird. Dies teilte das Europäische Zentrum für die
Prävention und die Kontrolle von Krankheiten am Mittwoch im
schwedischen Solna mit. Mit dem erhöhten Reiseverkehr zum
chinesischen Neujahr Ende des Monats wachse die Wahrscheinlichkeit,
dass Fälle in der EU auftauchen. Bislang hatte das ECDC das
Übertragungsrisiko in Europa als «niedrig» eingestuft.

ECDC-Direktorin Andrea Ammon warnte, es gebe erhebliche Unsicherheit,
wie schwerwiegend und wie tödlich die Krankheit sei. «Mehr
epidemiologische Daten sind dringend erforderlich, um ein besseres
Verständnis des Virus zu gewinnen.» In China war die Zahl der Toten
durch die neuartige Lungenkrankheit zuletzt sprunghaft auf 17
gestiegen. In Europa gibt es bislang keine Nachweise.

In Brüssel berieten die Mitglieder des EU-Ausschusses für
Gesundheitsschutz über die Lage. Bei dem Expertentreffen informierten
die Mitgliedsstaaten über bereits getroffene Maßnahmen.