Asklepios baut Lager in Bad Oldesloe - Kritik am Hamburger Senat

Hamburg (dpa/lno) - Das lange geplante neue Zentrallager für die
Asklepios-Kliniken wird in Bad Oldesloe gebaut. Das teilte der
Klinik-Konzern am Mittwoch in Hamburg mit. Die Fläche, auf der das 65
000 Quadratmeter große, vollautomatisierte Lager entstehen soll, habe
man bereits erworben. Der rund 50 Millionen teure Neubau, der im
zweiten Halbjahr 2021 in Betrieb gehen werde, solle das bisherige
Zentrallager in Hamburg ersetzen, das zu klein für die Versorgung von
Kliniken außerhalb Hamburgs geworden sei. In Hamburg selbst hatte
sich Asklepios vergeblich um eine geeignete Fläche bemüht.

Ausgenommen von der Versorgung durch das neue Zentrallager seien auf
Wunsch der Hansestadt als Minderheitseigner die Hamburger
Asklepios-Kliniken. Asklepios-Chef Kai Hankeln nannte das ökonomisch
nicht sinnvoll. «Wenn der Minderheitsgesellschafter in Hamburg aber
eine eigenständige Hamburger Lösung für die Hamburger Asklepios
Kliniken wünscht und die Mehraufwände dafür trägt, ist das auch ein

Weg.» Seinen Angaben zufolge ist ein Mehrkostenausgleich von drei
Millionen Euro jährlich in der Diskussion.

Kritik kommt aus der Bürgerschaft. «Wieder einmal hat der rot-grüne
Senat die Chance auf eine wichtige Ansiedlung eines Unternehmens
beziehungsweise Unternehmensstandorts in Hamburg und damit auf
zusätzliche Investitionen und Wertschöpfung verpasst», sagte der
Wirtschaftsexperte der CDU-Fraktion, Michael Westenberger. Noch
ärgerlicher sei, dass Hamburgs Steuerzahler jetzt jedes Jahr rund
drei Millionen Euro für die Abkopplung zahlen sollen.

Ähnlich äußerte sich FDP-Fraktionschef Michael Kruse. «Dass
mittlerweile selbst öffentliche Unternehmen ihre Geschäfte vor die
Tore der Stadt verlagern, ist ein Armutszeugnis für die
Flächenpolitik des Senats.» Rot-Grün habe fünf Jahre zugesehen, «
wie
sich die Knappheit an Gewerbeflächen immer weiter verschärft».