Wegen Coronavirus: Russland verstärkt Grenzkontrollen zu China

Moskau (dpa) - Russland will wegen der weiteren Ausbreitung einer
neuen Lungenkrankheit im Nachbarland China die Kontrollen an allen
Grenzposten verstärken. «Wir wollen so verhindern, dass das
Coronavirus in unser Land eingeschleppt wird», sagte Jelena Jeschlowa
von der russischen Verbraucherschutzbehörde der Agentur Tass zufolge
am Mittwoch. Vor allem an der rund 4200 Kilometer langen Grenze zu
China sollen Einreisende mit Temperaturmessungen kontrolliert und
zusätzlich befragt werden. Bislang seien noch keine Krankheitsfälle
in Russland bekannt geworden, hieß es.

In China sind inzwischen Hunderte Infektionen mit dem neuartigen
Coronavirus nachgewiesen. Bislang wurden nach offiziellen Angaben
neun Todesfälle erfasst. Zumeist betrafen sie ältere Menschen mit
schweren Vorerkrankungen. Es wird vermutet, dass das neuartige Virus
von einem Fischmarkt aus der Metropole Wuhan in der Provinz Hubei
kommt. Auch außerhalb Chinas wurden neue Infektionen bekannt.
Erstmals wurde ein Nachweis in den USA gemeldet.

Die Verbraucherschutzbehörde riet deshalb Russen besonders von Reisen
in die betroffene Provinz ab. «Das ist die einfachste Methode, um
nicht infiziert zu werden», sagte Jeschlowa. Zudem sollten Besucher
in China Menschenansammlungen und Märkte meiden.

Russland sei bereit, an einem Impfstoff gegen die Lungenkrankheit zu
arbeiten, hieß es. Man wolle aber vorher die Lage untersuchen und
sich auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO stützen.