Lungenkrankheit in China: Reisende werden aufgeklärt

Eine Lungenkrankheit breitet sich in China aus. Auch Einreisende aus
dem betroffenen Gebiet könnten das Virus tragen. Wie hoch ist die
Gefahr einer Übertragung hierzulande?

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Flughafen Frankfurt hat sich wegen der
in China kursierenden neuen Lungenkrankheit auf mögliche Maßnahmen
eingestellt. «Der Plan liegt in der Schublade», sagte eine Sprecherin
der Betreibergesellschaft Fraport am Dienstag. «Wir bekommen
Empfehlungen vom Gesundheitsamt.» Derzeit gebe das Amt präventive
Verhaltensempfehlungen für Reisende aus und Reisende in die Region
bei Wuhan in China, wo die Krankheit im Dezember erstmals
ausgebrochen sei, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsamtes in
Frankfurt.

Reisende werden laut dem Sprecher über die Symptome aufgeklärt und
wie sie damit umgehen sollen. Das geschieht etwa auf großen
Informationstafeln am Flughafen oder auf der Internetseite des
Auswärtigen Amtes. «Man muss einfach schauen, wie sich das Geschehen
global weiterentwickelt und dann müssen wir natürlich auch die
Informationen anpassen», erklärte der Sprecher weiter. Aktuell seien
Reise- und Verhaltensempfehlungen ausreichend. Bei begründeten
Verdachtsfällen würden betroffene Menschen isoliert sowie beobachtet
werden, hieß es vom Amt.

Sorgen müsse man sich in Deutschland nicht machen, sagte Lars
Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin.
Das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung in Deutschland wird vom RKI
derzeit als «sehr gering» eingestuft. Zwar könne es einzelne Fälle

von Virus-Importen geben, fortgesetzte Infektionsketten - also
anschließende Übertragungen von Mensch zu Mensch - seien nach
derzeitigem Stand aber unwahrscheinlich, so Schaade.

Direktflüge aus der Stadt Wuhan gibt es nach Angaben der Fraport
keine. Aus der Volksrepublik China landen wöchentlich 58 Flugzeuge in
Frankfurt. 2019 habe es insgesamt rund 6900 Verbindungen nach und von
China gegeben.

Auch die Lufthansa beobachtet die Entwicklung um das Coronavirus. Bei
Bedarf werde man mit den Behörden zusammenarbeiten und die
notwendigen Entscheidungen treffen, erklärte ein Sprecher in
Frankfurt. Man registriere aktuell keine Buchungsrückgänge.

Italien führte nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom
Kontrollen am Flughafen in Rom ein, um mögliche Verdachtsfälle an
Bord von Flugzeugen aus Wuhan zu überprüfen.

In China gibt es inzwischen mehr als 300 bestätigte Fälle seit Beginn
des Ausbruchs. Insgesamt seien nun sechs Todesfälle bestätigt, teilte
die Gesundheitsbehörde der Metropole Wuhan am Dienstag mit.