Krätze führt bei Weimarer Kita zu vorübergehender Schließung

Wegen winziger Tierchen muss in Weimar eine Kita mehrere Tage ihre
Türen schließen. Denn die Milben haben zu Krätze geführt. Die
Erkrankung ist ungefährlich, aber unangenehm. Und der Kampf gegen die
Spinntierchen ist aufwendig.

Weimar (dpa/th) - Wegen Krätze hat ein Kindergarten in Weimar für
mehrere Tage zugemacht. Das sei notwendig, um Hygienemaßnahmen gegen
die Hautkrankheit durchführen zu können, sagte Rudolf Dewes,
Geschäftsführer der Hufeland-Träger-Gesellschaft, am Dienstag. Zuvor

berichtete der MDR über den Fall der in der Regel ungefährlichen
Erkrankung.

Anfang des Jahres hatten sich sieben Einzelfälle bestätigt, sagte
Dewes. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt habe man
sich dann dazu entschlossen, die Einrichtung für mehrere Tage bis
einschließlich Mittwoch zu schließen.

Seit dem Wochenende würden in der Einrichtung, die 125 Kinder
besuchen, verschiedene Maßnahmen gegen die Milben durchgeführt, die
zur Krankheit mit juckenden Hautrötungen führen. Dafür werden laut
Dewes etwa Textilien gewaschen, weg- oder in Gefriertruhen gepackt,
um die Milben zu töten. Eltern betroffener Kinder sind angehalten, zu
Hause ähnlich vorzugehen.

Die auch Scabies genannte Krätze unterliegt nach Angaben des
Thüringer Gesundheitsministeriums in der Regel keiner Meldepflicht.
Allerdings bestehe eine Informationspflicht für Eltern und andere
Sorgeberechtigte gegenüber einer Kita oder Gemeinschaftseinrichtung,
wenn betroffene Kinder diese besuchen.

Die Einrichtungsleitung informiert dann das Gesundheitsamt. Dieses
wiederum muss nur dann das Landesamt für Verbraucherschutz
unterrichten, wenn die Erkrankung gehäuft auftritt. Eine Häufung
liege ab fünf Fällen innerhalb von 48 Stunden vor.

Im vergangenen Jahr wurden laut Ministerium 96 Häufungen aus 18
Thüringer Gesundheitsämtern gemeldet, am häufigsten in Familien (61).

16 Mal kamen Meldungen darüber aus Kitas und Schulen, drei Mal aus
Alten- und Pflegeheimen und 16 aus sonstigen Einrichtungen.

Krätze sei nicht auf mangelnde Körperhygiene zurückzuführen, hieß
es
aus dem Ministerium. Sie werde durch engen Hautkontakt mit Erkrankten
übertragen. Schwierig sei, dass der Zeitraum zwischen Ansteckung und
der Ausprägung von Symptomen bis zu mehreren Wochen dauere.