Bundesinstitut: Vogelgrippe wohl durch Zugvögel eingeschleppt

Potsdam (dpa) - Der erste Fall von Vogelgrippe mit dem Erreger H5N8
in dieser Saison in Deutschland wurde wahrscheinlich durch Zugvögel
eingeschleppt. Davon sei auszugehen, da der Erreger bei einem
Wildvogel nachgewiesen wurde, sagte Elke Reinking, Sprecherin des
Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), am Montag der Deutschen
Presse-Agentur. Derzeit gebe es viele Zugvogelbewegungen. Übergänge
von H5N8 auf den Menschen sind bislang nicht bekannt.

Der Geflügelpest-Erreger wurde dem Verbraucherschutzministerium in
Brandenburg zufolge bei einer Blessgans in der Nähe von Forst im
Kreis Spree-Neiße nahe der polnischen Grenze nachgewiesen. Ob sich in
den kommenden Wochen eine so verheerende Epidemie wie im
Winterhalbjahr 2016/2017 entwickeln könnte, lasse sich derzeit noch
nicht abschätzen, so Reinking.

Damals hatte H5N8 für Ausbrüche in etlichen Geflügelhaltungen
gesorgt, Hunderttausende Tiere wurden getötet, um die weitere
Verbreitung einzudämmen. Es war nach FLI-Angaben die bislang
schwerste erfasste Vogelgrippe-Epidemie in Europa und auch in
Deutschland. Das Virus war mit Zugvögeln aus Asien nach Europa
gekommen.

Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor
allem Hühner, Puten und Enten befällt. Der Geflügelpesterreger H5N8
breitet sich seit Jahresbeginn sehr schnell in Osteuropa aus, unter
anderem in Polen.