Hochsprung-Ass Lasitskene fehlt Starterlaubnis für Meetings

Karlsruhe (dpa) - Der Start der dreimaligen russischen
Hochsprung-Weltmeisterin Maria Lasitskene bei den
Hallen-Leichtathletik-Meetings in Cottbus und Karlsruhe ist
gefährdet. Die 27-Jährige hat bislang ihre jährlich zu beantragende
Starterlaubnis als neutrale Athletin nicht erhalten.

Die beiden Meeting-Direktoren Uli Hobeck (Cottbus/29. Januar) und
Alain Blondel (Karlsruhe/31. Januar) haben sich deshalb mit einem
Schreiben an den internationalen Verband World Athletics und dessen
Präsidenten Sebastian Coe gewandt, um Lasitskenes Antrag auf den so
genannten ANA-Status zu unterstützen.

«Wir haben bislang keine Rückmeldung, ob Maria in der Hallensaison
starten darf», sagte Lasitskenes Managerin Olga Nazarova der
Deutschen Presse-Agentur. Die Europameisterin hatte im Vorjahr durch
ihre kritischen Äußerungen im russischen Dopingskandal zum Rücktritt

der beiden Verbands-Präsidenten Dimitrij Schljachtin und Andrej
Silnow mitbeigetragen.

Lasitskene strebt trotz der Sanktionen gegen ihr Land ihre Teilnahme
an den Olympischen Spielen im Sommer in Tokio an. «Ich habe den
Geschichten nicht geglaubt, dass alles gut wird. Was heute passiert
ist, ist eine Schande», schrieb die überragende Hochspringerin der
vergangenen Jahre im Dezember in einem offenen Brief auf Instagram an
die Verantwortlichen des Sportministeriums und des russischen NOK und
fragte sie: «Warum habt ihr uns nicht beschützt?»

Das Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur hat die russische
Anti-Doping-Agentur Rusada bis 2023 suspendiert. Athleten des Landes
dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Fahne, sondern
nur als neutrale Sportler starten, wenn sie nicht in den
Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen sind. Russland legte gegen
die Wada-Sanktionen Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof
Cas ein.