Polizist für Eingreifen beim Angriff auf von Weizsäcker geehrt

Berlin (dpa/bb) - Der Polizist, der beim tödlichen Messerangriff auf
den Berliner Arzt Fritz von Weizsäcker zu helfen versuchte, ist für
sein Eingreifen gewürdigt worden. Innensenator Andreas Geisel (SPD)
übergab dem Beamten am Freitagnachmittag ein Ehrenzeichen für
besondere Leistungen im Dienst, wie der Sprecher der Innenverwaltung,
Martin Pallgen, sagte.

Der 33 Jahre alte Kriminalpolizist war bei der Auseinandersetzung mit
dem Täter selbst schwer verletzt und operiert worden. Der Mann sei
noch nicht wieder im Dienst, sagte Pallgen. «Er hat alle Zeit, wieder
gesund zu werden.» Die Polizei Berlin twitterte am Freitag, der
Beamte sei «Vorbild für uns alle».

In einem Ende Dezember veröffentlichten Brief schrieb der Polizist:
«Ich habe gehandelt, weil es für mich nichts bedeutenderes als das
Leben gibt, und weil es Aufgabe der Polizei ist, dieses Leben mit
allen Mitteln zu schützen.» Über den Tod von Weizsäckers empfinde e
r
«tiefen seelischen Schmerz».

Von Weizsäcker war am Abend des 19. November nach einem öffentlichen
Vortrag in der Schlosspark-Klinik in Charlottenburg unvermittelt von
einem Zuhörer niedergestochen und getötet worden. Der privat
anwesende Polizist ging dazwischen. Schließlich habe er dem Täter die
Waffe entreißen können, sagte er laut einem Medienbericht.

Der Angreifer, ein 57-Jähriger aus Rheinland-Pfalz, wurde direkt nach
der Tat gefasst und in eine Psychiatrie eingewiesen. Er soll
«wahnbedingt» eine Abneigung gegen die Familie von Weizsäcker haben.

Die Behörden ermitteln wegen Mordes und versuchten Mordes.