Viele Unions- und SPD-Abgeordnete waren zunächst für Spahn-Entwurf

Berlin (dpa) - Bei der Entscheidung über die Organspende-Reform haben
die meisten Abgeordneten von Union und SPD zunächst für die am Ende
gescheiterte «doppelte Widerspruchslösung» gestimmt. Über den Vorst

einer Gruppe um Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wurde am
Donnerstag im Bundestag zuerst entschieden. In namentlicher
Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben stimmten 146 Abgeordnete der Union
dafür und 89 dagegen - bei der SPD 94 dafür und 48 dagegen. Insgesamt
wurde der Vorstoß aber mit 379 Nein-Stimmen gegen 292 Ja-Stimmen
abgelehnt.

Bei der abschließenden Abstimmung über den Gegenentwurf einer Gruppe
um Grünen-Chefin Annalena Baerbock für eine moderatere Neuregelung
stimmten dann aus der Union 159 Abgeordnete dafür und 67 dagegen -
bei der SPD 69 dafür und 70 dagegen. Insgesamt wurde der Vorstoß mit
432 Ja-Stimmen gegen 200 Nein-Stimmen angenommen.

Für eine Widerspruchslösung stimmten unter anderem Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) und SPD-Chefin Saskia Esken - dagegen beispielsweise
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und Justizministerin
Christine Lambrecht (SPD). Spahn stimmte zunächst für den eigenen
Vorstoß und am Ende gegen den Vorstoß der anderen Abgeordnetengruppe.