Zitate aus Niedersachsen zur Reform zur Organspende

«Mit der Verabschiedung der erweiterten Entscheidungslösung ist ein
neues Kapitel im Kampf gegen den Organmangel in Deutschland
aufgeschlagen worden. Wir hoffen sehr, dass die Umsetzung des
Gesetzes die Organspende stärken wird.»

(Der Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover, Michael Manns,
am Donnerstag zur Reform der Organspende. Der Bundestag hatte einen
Gesetzentwurf beschlossen, der regelmäßige Hinweise auf das Thema
beim Ausweisabholen sowie ein neues Online-Register vorsieht. Damit
bleiben Organspenden nur mit ausdrücklich erklärtem Ja erlaubt.)

«Ich begrüße es, dass nun das Gesetz zur Stärkung der
Entscheidungsbereitschaft verabschiedet wurde. Aus meiner Sicht darf
niemand zu einer Entscheidung gezwungen werden. Dennoch bleibt es
weiter - und ganz unabhängig davon, was jetzt gesetzlich geregelt
wurde - in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen, eine
Entscheidung zu treffen. Deshalb muss das neue Gesetz jetzt rasch
umgesetzt werden.»

(Der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche
Hannovers, Ralf Meister, am Donnerstag zur Reform der Organspende.)

«Anderen Menschen den eigenen Körper zur Verfügung zu stellen, ist
ein herausragender Akt der Nächstenliebe. Allen, die sich dazu
entschließen, gebührt mein größter Respekt. (...) Der Staat sollte

hier den Anschein jedweder Repression vermeiden. Nur so bleibt der
Charakter einer Spende erhalten.»

(Der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in
Braunschweig, Christoph Meyns, am Donnerstag zur Reform der
Organspende.)

«Es gibt nicht die eine Maßnahme, die alles sofort besser macht. Ich
finde es sehr gut, dass heute im Deutschen Bundestag mit großer
Leidenschaft und mit großer Würde über ein so zentrales
gesellschaftliches Thema diskutiert wurde. Und es ist auch gut, dass
es nun eine Klarheit in der Entscheidung gibt. Jeder Mensch hat ein
Selbstbestimmungsrecht. Für mich ist eine Spende nur dann eine
Spende, wenn sie freiwillig geschieht. Ich habe deshalb immer für
eine Informations-Entscheidungslösung plädiert.»

(Der Pressesprecher der Ärztekammer Niedersachsen, Thomas Spieker, am
Donnerstag zur Reform der Organspende.)

«Mit der Zustimmungslösung ist die Wertschätzung der freien
Entscheidung, die Wertschätzung des Körpers als ein besonderes Gut
jenseits ökonomischer Verfügbarkeit und die Möglichkeit der
Trauerbewältigung und Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und
Lebensweitergabe am besten gesichert.»

(Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Thomas
Adomeit, am Donnerstag zur Reform der Organspende.)

«Es ist deshalb auch richtig, dass der Bundestag heute beschlossen
hat, die Bürgerinnen und Bürger zukünftig immer wieder zu ihrer
Haltung zur Organspende zu befragen - etwa bei der Ausgabe eines
neuen Personalausweises. (...) Unser Ziel in Niedersachsen bleibt es,
dass möglichst viele Menschen einen Organspende-Ausweis ausfüllen und
bei sich tragen, um ihre persönliche Entscheidung für die Organspende
zu dokumentieren.»

(Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) am Donnerstag
zur Reform der Organspende.)