Braun und übelriechend - Rio klagt über schlechtes Trinkwasser

Rio de Janeiro (dpa) - Viele Bürger Rio de Janeiros klagen seit Tagen
über die schlechte Qualität des Trinkwassers in der Stadt. Im
Fernsehen und auf sozialen Medien zeigten Bewohner der
brasilianischen Metropole Flaschen oder Gläser mit dem trübem Wasser
und berichteten von üblem Geruch. Mehr als 69 Viertel sind der
Tageszeitung «O Globo» zufolge betroffen - vor allem in der ärmeren
Zona Oeste und der Baixada Fluminense, aber auch in der edlen Zona
Sul mit den Stränden von Copacabana und Ipanema.

«Das Wasser hatte einen schrecklichen Geschmack», sagte ein Mann dem
Fernsehsender «TV Globo». «Ganz schlammig.» Nach Angaben der
Bundesstaatlichen Wasser- und Abwassergesellschaft ist eine Algen
produzierende Substanz dafür verantwortlich. Das Unternehmen
versicherte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch aber, dass das
Wasser ohne Risiken für die Gesundheit getrunken und benutzt werden
könne.

Die Bundesuniversität Rio de Janeiro veröffentlichte hingegen eine
Mitteilung, wonach das Wasser ein Gesundheitsrisiko für die
Bevölkerung darstelle. Laut Medienberichten klagten einige Menschen
auch über Übelkeit und Bauchschmerzen. «O Globo» berichtete, dass
sich in verschiedenen Krankenhäusern Rio de Janeiros mehrere Personen
mit den gleichen Symptomen gemeldet hätten.

Die staatliche Wassergesellschaft hat unterdessen damit begonnen, das
Wasser mit Aktivkohle-Pulver zu behandeln. Die Lage ist aktuell
besonders heikel, da es derzeit im Hochsommer von Rio besonders heiß
ist. Im Fernsehen und in sozialen Medien waren leere
Mineralwasser-Regale zu sehen. Der Preis für das Wasser stieg in
einigen Fällen um mehr als 40 Prozent.