Spahn will beschlossene Organspende-Reform mit «Tatkraft» umsetzen

Berlin (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn will sich auch nach dem
Scheitern eines eigenen Reform-Vorschlags im Bundestag für mehr
Organspenden in Deutschland einsetzen. Dies sei immer das Ziel beider
Entwürfe gewesen, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin.
Daher werde er die beschlossenen Pläne als Minister voller Tatkraft
umsetzen. Nun gehe es unter anderem darum, noch mehr aufzuklären und
ein Online-Register für Erklärungen zur Spende aufzubauen.

In drei, vier oder fünf Jahren sollte dann geschaut werden, ob sich
an der Lage der Patienten, die auf Organe warten, tatsächlich etwas
geändert habe. «Ich würde gern eines Besseren belehrt werden, dass es

uns gelingt, tatsächlich die Zahl der Organspenden signifikant zu
erhöhen», sagte Spahn. Im Bundestag hatte der Entwurf einer Gruppe um
Spahn, nach dem jeder Mensch bis auf Widerruf als Spender gelten
soll, keine Mehrheit gefunden. Beschlossen wurde ein Entwurf für eine
moderatere Reform einer Gruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock.

Spahn sagte, er hätte sich natürlich eine Mehrheit für den eigenen
Entwurf gewünscht. «Dass ich ein Stück enttäuscht bin, liegt in der

Natur der Sache.» Er hob zugleich hervor, dass die Debatte über
dieses Thema ein Wert an sich gewesen sei. Patienten, die teils seit
Jahren auf ein Organ warteten, hätten gesehen, dass sie nicht
vergessen seien. «Hier geht es nicht um Gewinnen und Verlieren. Hier
geht es darum, Menschen in Not zu helfen», sagte Spahn.