Christliche Kirchen begrüßen Entscheidung zur Organspende

Berlin (dpa) - Die christlichen Kirchen haben die Entscheidung des
Bundestags zu einer moderaten Reform der Organspenderegeln als
richtigen Weg begrüßt. «Wir glauben, dass das heute beschlossene
Gesetz geeignet ist, die erfreulich große Hilfsbereitschaft in der
Bevölkerung praktikabel und nachhaltig in eine individuelle
Bereitschaft zur Organspende zu überführen», hieß es am Donnerstag
in
einer weitgehend wortgleichen Erklärung der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Der Bundestag hatte zuvor eine moderate Reform der Organspenderegeln
beschlossen. Im Kern ist vorgesehen, dass jeder Mensch ab dem Alter
von 16 Jahren, der einen Personalausweis beantragt, ihn verlängert
oder sich einen Pass besorgt, auf dem Amt Informationsmaterial
bekommt. Beim Abholen kann er sich dann vor Ort oder auch später zu
Hause in ein neues Online-Register eintragen - mit Ja oder Nein. Für
eine regelmäßige Aufklärung sollen auch Hausärzte eine größere
Rolle
spielen.

Die katholische und evangelische Kirche erklärten dazu weiter: «Das
Gesetz gewährt weiterhin eine möglichst große Entscheidungsfreiheit
bei der Organspende und trifft dennoch Maßnahmen, die dazu führen,
dass die Menschen sich verstärkt mit der Frage der Organspende
befassen.» Es halte zudem praktische Regelungen bereit, wie etwa die
Einführung eines Registers, die die Abläufe und Strukturen bei der
Organspende weiter verbesserten. Die Verabschiedung «setzt ein
wichtiges Zeichen für den Erhalt und Schutz grundlegender
(medizin-)ethischer und grundrechtlicher Prinzipien, auf denen das
Wertefundament unserer Gesellschaft fußt.»