Zitate in der Debatte um eine Organspende im Bundestag

«Es gibt eine Pflicht, Nein zu sagen, wenn ich zu den wenigen gehören
will, die zwar nicht spenden wollen, aber gerne ein Organ haben. Von
diesen Menschen kann ich wenigstens verlangen, dass sie bereit sind,
dass sie den Mut haben, Nein zu sagen. (...)

Das, was ich will, das mir selbst zugute kommt, muss ich auch bereit
sein, anderen zu geben. Das ist in der Tradition der Aufklärung.
(...)

Es ist unethisch, ein Organ nehmen zu wollen, aber nicht bereit zu
sein, zumindest Nein zu sagen, wenn ich nicht bereit bin, zu spenden.
Das ist eine unethische Haltung.»

(Der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach, Mitinitator des Entwurfs für
eine Widerspruchslösung, nach der jeder als Organspender gilt, außer
man widerspricht)

«Das gilt es bei allem zu respektieren: Das Selbstbestimmungsrecht
eines jeden einzelnen. Deswegen muss man immer das mildeste Mittel
wählen, um an das Ziel zu kommen. Wir wollen das gleiche Ziel: Leben
retten. Wir wählen aber ein anderes Mittel. (...)

Wir stimmen hier heute über eine hochethische Frage ab, nämlich: Wie
kommen wir zu mehr Transplantationen? Wie retten wir mehr Leben? Wir
stimmen aber auch darüber ab: Wem gehört der Mensch? In unseren Augen
gehört er nicht dem Staat, nicht der Gesellschaft, er gehört sich
selbst.»

(Grünen-Annalena Baerbock, Mitinitatorin des Entwurfs, der darauf
abzielt, dass mehr Menschen zu einer Entscheidung über eine
Organspende bewegt werden)