Größter Waldbrand in Deutschland liegt mehr als 40 Jahre zurück

Berlin (dpa) - Die niedersächsischen Wald- und Moorbrände im August
1975 gelten bis heute als größte Waldbrandkatastrophe in Deutschland.
Damals entwickelten sich im Regierungsbezirk Lüneburg innerhalb
weniger Tage fünf Großbrände. Die Feuer zerstörten eine Fläche vo
n
knapp 13 000 Hektar, darunter 7500 Hektar Wald. Zum
Vergleich: Jüngste Zahlen gehen für die aktuellen Buschbrände in
Australien von einer betroffenen Fläche von mindestens 11,8 Millionen
Hektar aus.

Im Zusammenhang mit den Bränden in Lüneburg kamen damals sieben
Menschen ums Leben, davon sechs Feuerwehrleute und ein Polizist, wie
aus dem Bericht des niedersächsischen Innenministeriums hervorgeht.
Etwa 13 000 Feuerwehrmänner waren im Einsatz, viele auch aus anderen
Bundesländern.

Die Fläche des betroffenen Regierungsbezirks Lüneburg bestand damals
durchschnittlich zu knapp einem Drittel aus Wald, davon rund 80
Prozent Kiefern. Wegen Abholzungen in den Nachkriegsjahren und
Schäden durch Stürme und vorherige Brände standen dort überwiegend

relativ junge Bäume. Solche Nadelbaum-Monokulturen sind besonders
waldbrandgefährdet: Denn dort kann sich ein Feuer am Boden schnell zu
einem Vollfeuer ausdehnen. Zudem waren der Frühling und der Sommer
1975 in Niedersachsen außergewöhnlich trocken.