Bundestag entscheidet über neue Regeln für Organspenden

Berlin (dpa) - Der Bundestag entscheidet am Donnerstag (9.00 Uhr)
über mögliche neue Regeln für Organspenden in Deutschland. Zur
Abstimmung stehen zwei gegensätzliche Gesetzentwürfe. Eine
Abgeordnetengruppe um Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schlägt
eine grundlegende Umstellung auf eine «doppelte Widerspruchslösung»
vor. Demnach sollen künftig grundsätzlich alle Bürger als Spender
gelten. Man soll dem aber jederzeit widersprechen können. Sonst wäre
noch bei Angehörigen nachzufragen, ob sie einen Widerspruch des
Verstorbenen kennen.

Dagegen stellt sich eine andere Abgeordnetengruppe um Grünen-Chefin
Annalena Baerbock. Sie schlägt vor, dass alle Bürger mindestens alle
zehn Jahre beim Ausweisabholen auf das Thema Organspende angesprochen
werden. Gemeinsames Ziel beider Initiativen ist es, angesichts von
rund 9000 Patienten auf den Wartelisten zu mehr Spenden zu kommen.
Bisher sind Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärtem Ja erlaubt.
Über die Entwürfe und einen AfD-Antrag soll der Bundestag zunächst
debattieren. Bei der Abstimmung gibt es keine Fraktionsvorgaben.