Saar-Regierungschef Hans plädiert für Widerspruchslösung

Saarbrücken/Berlin (dpa/lrs) - Vor der Bundestags-Entscheidung zur
Zukunft von Organspenden in Deutschland hat der saarländische
Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) den Vorschlag von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine «doppelte
Widerspruchslösung» unterstützt. «Tausende von schwerkranken Mensch
en
sterben, weil es zu wenige Organspender in Deutschland gibt»,
erklärte Hans am Mittwoch nach einer Mitteilung der Staatskanzlei in
Saarbrücken. «Für mich ist es eine Frage der gesellschaftlichen
Verantwortung, die Organspende-Situation zu verbessern und alle Hebel
in Bewegung zu setzen, um die Zahl der Spender zu erhöhen.»

Der Vorschlag Spahns und weiterer Bundestagsabgeordneter würde die
bisherige Rechtslage umkehren, wonach Organentnahmen nur bei einer
ausdrücklich erklärten Zustimmung erlaubt sind. Stattdessen sollen
alle Bürger Spender sein, wenn sie dem nicht widersprechen. Sonst
wäre noch der nächste Angehörige zu fragen, ob er einen Widerspruch
kennt.

Die Neuregelung der Organspende sei ein sehr emotionales und
persönliches Thema, erklärte Hans. Deshalb sei es richtig, dass bei
der Abstimmung im Bundestag eine Gewissensentscheidung der einzelnen
Abgeordneten ermöglicht worden sei. «Entscheidend ist natürlich, dass

niemand zur Organspende gezwungen wird und jeder Mensch frei ist in
seiner Entscheidung dafür oder dagegen!»