Flugzeug lässt Treibstoff über US-Schulen ab: rund 40 Verletzte

Los Angeles (dpa) - Ein Passagierflugzeug hat kurz nach dem Start in
Los Angeles wegen eines Triebwerkproblems Kerosin über mehreren
Schulen im Stadtgebiet abgelassen. Dabei wurden nach Feuerwehrangaben
rund 40 Menschen leicht verletzt, mindestens die Hälfte davon waren
Schüler. Allein auf dem Spielplatz einer Grundschule seien 20 Kinder
und 11 Erwachsene verletzt worden. Im Krankenhaus habe aber niemand
behandelt werden müssen.

Keine Angaben machte die Feuerwehr am Dienstag (Ortszeit) dazu, um
welche Art von Verletzungen es sich handelte. Die Beschwerden seien
durch den Treibstoff ausgelöst worden, hieß es lediglich. In
Medienberichten war von sechs betroffenen Schulen und bis zu 60
Betroffenen die Rede, die über Atemwegs- und Hautreizungen klagten.

Das Gebiet, in dem die Schulen liegen, befindet sich etwa 20
Kilometer östlich des Flughafens. Ein Sprecher der
US-Fluggesellschaft Delta Airlines sagte der «Los Angeles Times», die
Boeing 777 sei auf dem Weg nach Shanghai gewesen, habe aber kurz nach
dem Start wegen eines Triebwerkproblems umdrehen müssen. Der
Treibstoff sei abgelassen worden, um das Gewicht bei der Landung zu
reduzieren. Die Maschine sei sicher gelandet. Der Langstreckenflug
nach Shanghai hätte planmäßig etwa 14 Stunden gedauert, die Maschine

war also komplett vollgetankt.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA leitete eine «eingehende Untersuchung»
des Vorfalls ein. Für das Ablassen von Treibstoff gebe es klare
Regeln. Den Vorschriften zufolge müsse der Treibstoff über
«unbewohnten Gebieten» abgelassen werden, erklärte die FAA auf
Twitter. Zudem müsse dies normalerweise in größerer Höhe geschehen,

damit sich der Treibstoff verflüchtige, bevor er am Boden ankomme.

Die «Los Angeles Times» berichtete unter Berufung auf einen
Feuerwehrsprecher, zwei Klassen der Grundschule in Cudahy südlich der
Stadtgrenze von Los Angeles seien zu dem Zeitpunkt außerhalb des
Schulgebäudes gewesen. Die Feuerwehr riet Anwohnern dazu, wegen des
stechenden Kerosin-Geruchs Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Mehr als 70 Feuerwehrleute und Sanitäter waren im Einsatz.