Organspende: In FDP zeichnet sich Mehrheit für Entscheidungslösung ab

Berlin (dpa) - Vor der Neuregelung der Organspende in Deutschland
zeichnet sich in der FDP-Fraktion eine Zustimmung zur
Entscheidungslösung ab. Demnach würden die Bürger mindestens alle
zehn Jahre angesprochen, etwa wenn sie einen Personalausweis
beantragen. Sie sollen sich dann bewusst entscheiden, ob sie zur
Organspende bereit sind oder nicht. Dafür gebe es eine «sehr breite
Mehrheit» in der FDP-Fraktion, sagte deren Erster Parlamentarischer
Geschäftsführer Marco Buschmann am Mittwoch in Berlin. Das habe ein
Meinungsbild in der Fraktion schon Ende vergangenen Jahres ergeben.

Alternativ steht an diesem Donnerstag im Bundestag ein Entwurf zur
Abstimmung, nach dem jeder Bürger automatisch Spender sein soll - er
kann aber jederzeit widersprechen und müsste das in einem neuen
Register speichern lassen. Vor einer Transplantation müsste ein Arzt
dort abfragen, ob es eine Erklärung gibt. Falls nicht und es auch
sonst kein schriftliches Nein gibt, ist der nächste Angehörige zu
fragen.

Es sei zu befürchten, dass die Bereitschaft zur Organspende bei
dieser so genannten Widerspruchslösung nicht steigen werde, sagte
Buschmann. «Ich bin persönlich überzeugt, dass die
Entscheidungslösung die bessere ist.» Wie die Abstimmung im Bundestag
ausgehen wird, ist aus seiner Sicht schwer vorherzusagen.