Uniklinik-Ärzte zum Warnstreik aufgerufen

Hannover/Berlin (dpa) - Der Marburger Bund hat rund 20 000 Ärzte der
Universitätskliniken zu einem Warnstreik aufgerufen. Am 4. Februar
soll es zur nächsten Runde in den Tarifverhandlungen mit der
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) eine zentrale Kundgebung in
Hannover geben. Die Verhandlungen laufen seit Anfang November. Bisher
hätten die Länder jedoch keine Bereitschaft gezeigt, Maßnahmen zur
Entlastung der Ärzte zu vereinbaren, sagte Andreas Botzlar vom
Marburger Bund. Die Arbeitgeber hätten den Ernst der Lage noch nicht
verstanden. «Unsere Mitglieder werden darauf eine entsprechend
deutliche Antwort geben», sagte Botzlar.

Die Ärzte fordern unter anderem sechs Prozent mehr Gehalt, eine
Begrenzung der Bereitschaftsdienste, zusätzlichen Urlaub für
Nachtarbeit und eine automatisierte Erfassung der Arbeitszeit. Im
Schnitt seien die Ärztinnen und Ärzte derzeit 56 Stunden pro Woche im
Einsatz, hieß es von der Gewerkschaft. «Spitzenmedizin braucht gute
Arbeitsbedingungen und eine faire Vergütung», sagte Botzlar.

Für die TdL ist Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU)
der Verhandlungsführer. Er sagte nach der bislang letzten Runde im
Dezember, wegen der Vielzahl von Forderungen des Marburger Bundes sei
die Zeit zu kurz gewesen, um über alles verhandeln und entscheiden zu
können. Die TdL will sich zudem am Tarifabschluss für den
Öffentlichen Dienst von Anfang 2019 orientieren. Die nächste
Verhandlungsrunde ist für den 4. und 5. Februar angekündigt.