800 000 Euro für die Kinderschutzambulanz in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die hessische Landesregierung will die
Arbeit der Kinderschutzambulanz in Frankfurt mit 800 000 Euro
unterstützen. Das gaben Vertreter der CDU-Fraktion am Dienstag in
Frankfurt bekannt. Es gehe vor allem um seelische Unversehrtheit von
Kindern, die sich nicht wehren können, sagte der Parlamentarische
Geschäftsführer Holger Bellino (CDU). Es seien «gut angelegte
Steuergelder, die hier investiert werden.»

«Es geht nicht nur um die Erkennung einer Gewalttat, sondern es geht
auch darum, diese gerichtsfest zu dokumentieren», erklärte der
gesundheitspolitische Sprecher, Ralf-Norbert Bartelt (CDU). Es seien
mehr Einrichtungen, mehr Gerätschaften und mehr Aus- sowie
Weiterbildungen nötig. Zu erkennen, ob es sich bei einer Verletzung
zum Beispiel um die Folge von Missbrauch handele, bedürfe es großer
Erfahrung und die sei in der Frankfurter Ambulanz «einzigartig».

Die Kinderschutzambulanz in Frankfurt ist nach eigenen Angaben darauf
spezialisiert, zu erkennen, wenn Kinder missbraucht, misshandelt oder
vernachlässigt werden. Im Jahr 2019 habe es über 600 Verdachtsfälle
gegeben, mehr als doppelt so viele wie im vorherigen Jahr, sagte ein
Sprecher der Ambulanz. Das liege nicht daran, dass es mehr
Missbrauchsfälle gebe, sondern dass die Ambulanz sich etabliert habe.
Die Station wurde 2010 gegründet.

Auch die Grünen und die FDP-Fraktion begrüßten die zusätzliche
Förderung. Die FDP hatte 2019 eine Anfrage an die Landesregierung
gestellt, die die erhebliche Zahl an Verdachtsfällen verdeutlichte.