Im Krampfanfall Frau totgefahren - voraussichtlich Urteil

Würzburg (dpa/lby) - Im Prozess um einen tödlichen Verkehrsunfall
gegen einen Epileptiker vor dem Amtsgericht Würzburg wird am Montag
(10.00 Uhr) das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem
unter Krampfanfällen leidenden Angeklagten vorsätzliche Gefährdung
des Straßenverkehrs und fahrlässige Tötung vor. Der 32-Jährige soll

am Dreikönigstag 2018 auf einem Feldweg im Landkreis Würzburg die
Kontrolle über sein Auto verloren und mit überhöhter Geschwindigkeit

frontal in eine 26-jährige Spaziergängerin gefahren sein. Die Frau
erlitt dabei einen Schädelbruch und starb noch am Unfallort.

Die Anklage forderte im Prozess eine vierjährige Gefängnisstrafe und
eine lebenslange Führerscheinsperre für den Angeklagten, die
Verteidigung eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf
Bewährung. Der Unfallfahrer hatte erst kurz zuvor seinen Führerschein
zurückbekommen. Dieser war ihm entzogen worden, weil er bei einer
Alkoholfahrt einen schweren Verkehrsunfall verursacht hatte.
Im Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis hatte er laut Anklage
seine wiederkehrenden Anfälle verschwiegen.