Kassenärzte gegen Impfung in der Apotheke

Hannover (dpa/lni) - Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen
(KVN) hat sich gegen Pläne ausgesprochen, dass Apotheker in Zukunft
impfen dürfen. Impfungen seien eine komplexe ärztliche Aufgabe, die
nicht im Rahmen einer einfachen einmaligen Schulung erlernt werden
könne, teilte die KVN nach ihrer Herbstsitzung am Wochenende in
Hannover mit. Schutzimpfungen gegen Grippe sollen nach Plänen von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig in begrenztem
Umfang auch in Apotheken möglich sein.

Die Vertreter der rund 14 600 niedersächsischen Kassenärzte und
-psychotherapeuten sprachen sich darüber hinaus gegen Langzeitrezepte
für chronisch Kranke aus. Rezepte zur wiederholten Abgabe können dazu
führen, dass Versicherte die Risiken falsch einschätzten, hieß es.

Sorgen bereiten den Medizinern auch die zunehmenden Lieferengpässe
bei Impfstoffen und Medikamenten. Sie gefährdeten die gute Qualität
der Patientenversorgung in Niedersachsen und beeinträchtigten die
Praxisablaufe in den Arztpraxen, erklärte die KVN. Die
Landesregierung müsse sich dafür einsetzen, derartige Engpässe zu
verhindern. Dies könne zum Beispiel mit der Einführung einer
staatlichen Arzneimittelreserve auf Bundesebene gelingen.