Schweinepest in polnischer Grenzregion: Brandenburg «gut vorbereitet»

Anders als in Polen gibt es in Deutschland bisher keinen Fall von
Afrikanischer Schweinepest. Mit dem Fund eines verendeten
Wildschweins in der polnischen Grenzregion rückt die Tierseuche aber
näher heran.

Berlin (dpa) - Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in
der polnischen Grenzregion zu Deutschland sieht sich das
Brandenburger Verbraucherschutzministerium gut auf die Tierseuche
vorbereitet. Das Ministerium habe mit einem Fall 80 Kilometer
entfernt von der Grenze zwar nicht gerechnet, man bereite sich jedoch
schon seit zwei Jahren auf den Krisenfall vor, sagte der Sprecher Uwe
Krink am Samstag.

Die betroffene polnische Woiwodschaft Lebus hat unterdessen einen
Krisenstab einberufen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gebe es in der
Region keine landwirtschaftlichen Betriebe mit Schweinehaltung. Die
Wojwodschaft und die Veterinärbehörde würden aber in den kommenden
Tagen umfassende Kontrollen vornehmen, hieß es in einer Mitteilung
des Stabs.

Bisher gehen die Experten davon aus, dass es sich um einen isolierten
Ausbruch handelt, der nicht mit den bisher bekannten Ausbrüchen der
Afrikanischen Schweinepest (ASF) auf dem übrigen Gebiet Polens im
Zusammenhang steht. «Die Entfernung zwischen dem jetzigen Ausbruch
von ASF in der Woiwodschaft Lebus von den anderen Orten eines
Ausbruchs dieser Krankheit bei Wildschweinen oder Hausschweinen
beträgt mehr als 300 Kilometer», heißt es zur Begründung.

Die Tierseuche war bei einem Wildschwein festgestellt worden, das
bereits am 4. November in der Nähe der Landstraße zwischen den
Ortschaften Nowa Sol und Slawa im Kreis Wschowski gefunden worden
war, wie der polnische Veterinärdienst mitteilte. Das Tier sei bei
einem Wildunfall ums Leben gekommen. Der Fundort liegt etwa 80
Kilometer von der Grenze zu Brandenburg entfernt. Am Freitagabend
hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in
Berlin über den Fall informiert.

Polen gehört in Europa neben Rumänien, Ungarn und dem Baltikum zu den
besonders von Afrikanischer Schweinepest betroffenen Regionen. Die
Virusinfektion ist für Menschen ungefährlich, führt bei Wild- und
Hausschweinen aber häufig nach kurzer Krankheit zum Tod.

In Deutschland gibt es nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums
bisher keinen Fall von Afrikanischer Schweinepest. Jedoch stelle die
Seuche seit einigen Jahren auch für Deutschland eine Bedrohung dar,
weshalb für das Ministerium die Prävention an erster Stelle stehe. Im
Juni 2018 hätten die Veterinärbehörden von Polen und Deutschland eine

gemeinsame Übung durchgeführt, die einen raschen Informationsfluss
nach Feststellung der Afrikanischen Schweinepest zwischen beiden
Ländern sicherstellen solle. Im Osten von Polen gebe es bereits seit
fünf Jahren «ein Seuchengeschehen».

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die vor einiger
Zeit von Afrika nach Europa eingeschleppt wurde. Es gibt keine
Impfstoffe gegen die Infektion.