Medibus soll bis Ende 2020 in Nord- und Osthessen unterwegs sein

Berlin (dpa/lhe) - Seit fast eineinhalb Jahren rollt mit dem Medibus
eine mobile Arztpraxis durchs ländliche Nord- und Osthessen - und
soll dies auch noch bis mindestens Ende 2020 tun. Wie die Deutsche
Bahn (DB) am Freitag mitteilte, wurde der eigentlich Mitte kommenden
Jahres auslaufende Vertrag demnach um weitere mindestens sechs Monate
verlängert. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) testet den
Linienbus, den die Deutsche Bahn umgebaut hat. Die bisherige Bilanz
sei sehr positiv, heißt es: Mehr als 3500 Patienten sind demnach
bereits in der rollenden Hausarztpraxis behandelt worden. Von den
durchschnittlich 36 behandelten Patienten pro Tag sei jeder zweite
über 75 Jahre alt.

Der Medibus bringt seit Juli 2018 einen Hausarzt an Orte, wo
Mediziner fehlen. Die Kosten für die ursprünglich auf zwei Jahre
angelegte Pilotphase liegen laut KV bei rund 600 000 Euro. Damit sei
der Medibus teurer als eine Hausarztpraxis. Ob der Medibus noch über
2020 hinaus rollen kann, ist laut stellvertretendem KVH-Vorsitzenden
Eckhard Starke nun vor allem eine Sache der Finanzierung. Hier sieht
Starke nach eigenen Angaben besonders das Land und die Kommunen in
der Pflicht.

Bei der mobilen hausärztlichen Versorgung allein soll es laut Bahn
nicht bleiben: Derzeit wird nach Angaben der DB ein Zahn-Medibus
entwickelt, der als mobile Zahnarztpraxis ebenfalls durch ländliche
Regionen rollen soll.