Prozess um linkes Hausprojekt Liebigstraße 34 zunächst ohne Urteil

Berlin (dpa/bb) - Der Prozess um ein symbolträchtiges Haus der
linksradikalen Szene in Berlin-Friedrichshain ist am Freitagvormittag
zunächst ohne ein Urteil beendet worden. Im Laufe des Tages wollte
der Richter entweder ein Urteil über die Räumungsklage des
Hauseigentümers fällen oder entscheiden, ob doch noch ein weiterer
Verhandlungstermin nötig ist. Wann am Tag dazu vom Gericht etwas
mitgeteilt werden sollte, war zunächst unklar.

Der Anwalt der Hausbewohner hatte argumentiert, eine Vertagung sei
nötig, weil die beiden Vertreterinnen der Bewohnerinnen direkt vor
der Verhandlung von der Polizei festgenommen worden seien. Die eine
sei wieder freigelassen worden, habe aber einen Arzt aufsuchen
müssen. Die zweite sei von der Polizei nur für den Prozess kurz
wieder auf freien Fuß gesetzt worden und nicht wirklich
verhandlungsfähig.

Zuvor hatte der Richter den Verhandlungssaal räumen lassen, weil
Bewohnerinnen des Hauses und Unterstützerinnen schrien, aufsprangen
und Sprechchöre riefen. Zwei Frauen zogen sich zum Teil aus.