Berliner Beamte und Angestellte fast 40 Tage krank pro Jahr

Berlin (dpa/bb) - Die Zahl der Krankheitstage bei den Berliner
Beamten und Angestellten im Öffentlichen Dienst ist erneut gestiegen.
Die rund 120 000 Beschäftigten meldeten sich im vergangenen Jahr im
Durchschnitt an 38,7 Kalendertagen krank. Das waren fünfeinhalb
Wochen. In den beiden vergangenen Jahren lagen die Zahlen bei etwas
über 37 Tagen. Und davor deutlich darunter.

Das geht aus einer Antwort der Senatsfinanzverwaltung auf eine
Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. Die Zahlen enthalten auch die Tage der
Langzeiterkrankten, die den Durchschnitt erhöhen.

Am höchsten waren die Krankheitsstände bei der Feuerwehr. Die rund
4000 Feuerwehrleute und ihre Verwaltungskollegen meldeten sich 2018
im Durchschnitt rund 60 Tage krank - deutlich mehr als 8 Wochen. Im
Vorjahr waren es noch 50 Tage. 2018 hatte es Protestaktionen von
vielen Feuerwehrleuten gegen schlechte Arbeitsbedingungen gegeben.

Die rund 22 200 Polizisten und weiteren Mitarbeiter der Behörde kamen
auf duchschnittlich 49,5 Kalendertage mit Krankmeldung. Die rund 42
000 Lehrer erschienen im Schnitt etwas mehr als vier Wochen (31,5
Kalendertage) wegen Krankheit nicht zur Arbeit. In den verschiedenen
Senatsverwaltungen, anderen Behörden und den Bezirken sahen die
Zahlen ähnlich aus.

Der FDP-Innenpolitiker Luthe sieht die Gründe für die vielen
Krankmeldungen bei der Landesregierung: «Unter diesem Senat erreicht
der Krankenstand im Öffentlichen Dienst einen historischen
Höchststand - die logische Folge einer rein ideologischen
Personalpolitik ohne wirtschaftlichen Sachverstand.»

Damit werde die Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt, Stress
und Krankenstände würden weiter steigen und der Bürger bekäme immer

weniger Leistungen, so Luthe. «Wenn der Senat nicht endlich beginnt,
seine Beschäftigten wertzuschätzen und Investitionen in deren
Gesundheit als Gewinn zu sehen, wird sich diese Abwärtsspirale
fortsetzen.»