Viele Sachsen haben Diabetes - Ministerium mahnt zu mehr Aufklärung

Dresden (dpa/sn) - Sachsen verzeichnet bundesweit die zweithöchsten
Diabetes-Quoten. 15,5 Prozent der Frauen und 16,2 Prozent der Männer
haben die häufigste Form der Stoffwechselerkrankung Typ 2, wie aus
dem aktuellen nationalen Diabetesbericht hervorgeht. «Wir brauchen
mehr und vor allem auch gut gemachte Aufklärung und Vorbeugung»,
sagte Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) am Donnerstag zum
Weltdiabetestag in Dresden. Sie appellierte zugleich an «jeden
persönlich», sich ausgewogen zu ernähren und genügend zu bewegen.


Nach Ministeriumsangaben war 2017 gut ein Drittel der Bevölkerung
übergewichtig und fast ein Fünftel adipös. Aktuell sind auch rund
neun Prozent aller Schulanfänger zu schwer - und 18,6 Prozent der
Sechstklässler. Der Lebenswandel sei neben genetischen Faktoren und
zunehmendem Alter ein wichtiger Risikofaktor für die folgenschwere
Volkskrankheit Diabetes, sagte ein Sprecher. Allerdings ließe sich
auch etwas gegen Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Rauchen,
Stress und soziale Benachteiligung tun.

«Die Diabetes-Gefahr wird unterschätzt, weil die Krankheit nicht weh
tut», warnte der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Krauß. Menschen
mit Typ 2-Diabetes lebten im Schnitt sieben Jahre unbemerkt mit der
Erkrankung und damit der Gefahr, dass Herz, Nieren, Nerven und Gefäße

geschädigt werden.