US-Behörde: 35 000 Tote pro Jahr durch antibiotikaresistente Keime

Druid Hills (dpa) - In den USA sterben jährlich etwa 35 000 Menschen
durch antibiotikaresistente Keime. Insgesamt gebe es 2,8 Millionen
Infektionen durch Erreger, die selbst mit modernen Antibiotika nicht
abgetötet werden können, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am
Mittwoch mit. Dabei sei allein das gefährlichste Darmbakterium,
«Clostridioides difficile», für 12 800 Todesopfer verantwortlich.


«Einige Wundermittel sorgen nicht mehr länger für Wunder», heißt
es
in dem Bericht. Während die Zahl der Todesfälle in Krankenhäusern -
ein Hort für resistente Erreger - zurückgegangen sei, hätten die
Fälle außerhalb von Kliniken zugenommen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Juni vor einer
weltweit ansteigenden Antibiotikaresistenz gewarnt. Diese drohe, 100
Jahre medizinischen Fortschritts zunichte zu machen. Von
Antibiotikaresistenz sprechen Ärzte, wenn Patienten auf ein
Antibiotikum nicht reagieren, das heißt, wenn die krankmachenden
Keime durch das Antibiotikum nicht vernichtet werden.

Resistenzen können sich entwickeln, wenn bei einem Antibiotikaeinsatz
einige Erreger überleben. Sie könnten dann allen Antibiotika
widerstehen, die einstmals gegen sie wirkten. Für Patienten, die von
ihnen befallen sind, gibt es dann oft kaum Heilungschancen.