Hantavireninfektionen wieder auf dem Vormarsch

Göppingen (dpa/lsw) - Plötzliches Fieber, Rücken- und Bauchschmerzen

müssen nicht immer Zeichen einer Grippe sein: In zahlreichen Fällen
im Südwesten stecken in diesem Jahr die von Rötelmäusen übertragene
n
Hantaviren dahinter. Im laufenden Jahr hat das Landesgesundheitsamt
802 (Stand: 12.11.2019) Erkrankungen registriert. Im Jahr 2018 waren
es 65, im Jahr davor 934, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Grund
für den starken Anstieg in diesem Jahr ist die gute Ernährungslage
für die Bucheckern-Fresser im Herbst 2018, die ihnen das Überwintern
erleichterte.

Ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Ausscheidungen besteht bei
Reinigungsarbeiten in Schuppen, Ställen und bei Holzarbeiten im Wald.
Grippeähnliche Symptome sollten beim Hausarzt abgeklärt werden.

Wegen der Erkrankung von drei Polizisten an Hantaviren steht das
Polizeipräsidium Einsatz in Göppingen derzeit im Fokus der
Öffentlichkeit. Doch nach Worten des Präsidiumssprechers Roland
Fleischer besteht kein Zusammenhang mit dort vereinzelt auftretenden
Mäusen. Den drei von insgesamt 1100 Kollegen, die sich im Juli,
August und November infiziert hätten, gehe es nach jeweils ein paar
Tagen stationärer Behandlung gut. Es könne sein, dass sich die
Polizisten im Hochrisikogebiet in ihrer Freizeit infiziert hätten.
«Das ist ein allgegenwärtiges Problem», betonte Fleischer. Alle elf
vom Landesgesundheitsamt genommene Proben von Kot und toten Mäusen
auf dem Gelände des Präsidiums seien negativ gewesen. Warnschilder
mit Mäusen sollten die Kollegen lediglich daran erinnern, die Türen
zu schließen, um die Nager draußen zu halten.