WHO: Kreative Tätigkeiten wirken sich positiv auf Gesundheit aus

Kopenhagen/Helsinki (dpa) - Kreative Beschäftigungen wie Tanzen
und Singen können sich positiv auf die körperliche und geistige
Gesundheit auswirken - und zwar über das gesamte Leben hinweg. Zu
diesem Schluss kommt ein Bericht, den die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) am Montag in der finnischen Hauptstadt Helsinki vorstellte.
Ausgewertet wurden über 900 Publikationen zum gesundheitlichen Nutzen
künstlerischer Aktivitäten. Tätigkeiten wie Basteln und Musikhöre
n
können demnach medizinische Therapien sinnvoll ergänzen und
vertiefen.

Mehrere Länder befassen sich den Autoren zufolge bereits mit der
Möglichkeit einer Verschreibung künstlerischer und geselliger
Aktivitäten. Als ein Beispiel für die positive gesundheitliche
Wirkung der Künste wird genannt, dass Kinder länger schlafen und sich
in der Schule besser konzentrieren können, wenn ihre Eltern ihnen vor
dem Einschlafen vorlesen. Singen verbessere unter anderem die
Aufmerksamkeit und geistige Fähigkeiten. Bei Demenzkranken könne
Musik das Erinnerungsvermögen fördern.

Die Autoren verweisen darauf, dass viele der Beschäftigungen ein
geringes Risiko für negative gesundheitliche Folgen haben. Zudem
könnten sie kosteneffektiver als übliche Behandlungsmethoden sein.
Künstlerische Tätigkeiten könnten daher in der Gesundheitsversorgung

eine ergänzende Rolle spielen, etwa bei der Behandlung schwieriger
Erkrankungen wie Diabetes.

Im Mittelpunkt des Berichts stehen Künste in fünf Kategorien:
darstellende Künste (Musik, Tanz, Singen, Theater, Film), visuelle
Künste (Basteln/Handwerken, Design, Malen, Fotografie), Literatur,
Kultur (Besuch von Museen, Galerien, Konzerten, Theatervorführungen)
und und Online-Künste (Animationen, digitale Künste)