Jenaer Mordopfer erstickt - Expertin schildert viele Verletzungen

Gera (dpa/th) - Die im Januar in Jena getötete Rentnerin ist laut
einem Expertengutachten infolge stumpfer Gewalt gegen ihren Hals
erstickt. Darauf deuteten zahlreiche Verletzungen hin, die bei der
Obduktion des Leichnams entdeckt wurden, schilderte die Direktorin
des Jenaer Instituts für Rechtsmedizin, Gita Mall, am Freitag im
Mordprozess am Landgericht Gera. Zudem sei ein Schal mindestens
viermal um den Kopf der 87-Jährigen geschlungen worden. Dadurch seien
Nase und Mund verschlossen gewesen, sagte Mall.

Wegen Mordes angeklagt ist der 24 Jahre alte damalige Nachbar der
Frau. Der Afghane soll die Seniorin aus Habgier getötet haben. Die
Leiche war in einem Koffer im Keller des Hauses entdeckt worden. Der
Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Die Obduktion hatte laut Mall neben einem Stich zahlreiche weitere
Verletzungen ergeben, die auf Gewalt hindeuteten. So stießen die
Rechtsmediziner auf mehrere Rippenbrüche sowie einen Bruch an der
Halswirbelsäule. Der könnte auch entstanden sein, als die sterbende
oder schon tote Frau mit Gewalt in den Koffer gesteckt wurde,
erläuterte Mall.

Die 1. Strafkammer des Landgerichts hat für den Prozess weitere
Verhandlungstage bis Mitte Januar vorgesehen.