Zehn Jahre Hochschule für Gesundheit: Studentenzahl rasant gewachsen

Bochum (dpa/lnw) - Krankenpfleger, Hebammen oder Physiotherapeuten
setzen zunehmend auf einen Hochschulabschluss statt einer klassischen
Berufsausbildung: Zehn Jahre nach ihrer Gründung hat die Hochschule
für Gesundheit (hsg) in Bochum die Zahl ihrer Studierenden bereits
auf knapp 1600 verachtfacht. Im November 2009 war die hsg als damals
erste staatliche Schule ihrer Art aus der Taufe gehoben worden, zum
Wintersemester im nächsten Jahr starteten 193 Anwärter für Pflege-
und andere Gesundheitsberufe. Auch die Studiengänge Hebammenkunde,
Logopädie, Ergo- und Physiotherapie gehörten von Beginn an dazu. An
diesem Freitag will die Hochschule ihr Jubiläum mit einem Festakt und
einer Party auf dem Campus feiern.

Dass studierte Pfleger und Therapeuten auf dem Arbeitsmarkt gefragt
seien, belege auch eine aktuelle Studie des
NRW-Gesundheitsministeriums zu den Absolventen der Studiengänge,
teilte eine Sprecherin mit: In der Regel gelinge ein problemloser
Einstieg in die einschlägigen Berufe. Eine Mehrheit von 80 Prozent
der Absolventen sei in der patientennahen Versorgung tätig.

Inzwischen stehen insgesamt 16 Bachelor- und Masterstudiengänge auf
dem Programm. 2014 konnten die ersten Absolventen ihr Studium
beenden. Insgesamt waren es nach Angaben der Hochschule bisher mehr
als 850.

Im Gegensatz etwa zu den Niederlanden war der Berufseinstieg in
Gesundheitsberufen jenseits des Medizinstudiums in Deutschland lange
ausschließlich über eine schulische Ausbildung und etwa in
Krankenhäusern vorgesehen. Inzwischen gibt es an immer mehr
Hochschulen bundesweit die Möglichkeit, Pflege- und therapeutische
Berufe auch zu studieren. Gerade die Mangelberufe sollen durch die
Akademisierung aufgewertet und für mehr Bewerber attraktiv werden.
Gleichzeitig ist die Einrichtung von Lehre und Forschung an
Hochschulen eine Reaktion auf steigende Anforderungen in der
Gesundheitsbranche, etwa durch immer ältere Patienten mit einer
Vielzahl von Erkrankungen.