Rhön-Klinikum-Konzern setzt auf den digitalen Arztbesuch

Bad Neustadt an der Saale (dpa/lby) - Der Krankenhauskonzern
Rhön-Klinikum und der Schweizer Telemedizin-Pionier Medgate bieten
Patienten in Deutschland jetzt ärztliche Behandlung per Internet und
Telefon an. Die Rhön-Klinikum AG halte 51 Prozent am neuen
Gemeinschaftsunternehmen Medgate Deutschland, die Schweizer den Rest,
teilte der Konzern in Bad Neustadt an der Saale am Donnerstag mit.
Patienten könnten sich von jedem Ort aus rund um die Uhr behandeln
und Rezepte oder Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen ausstellen
lassen.

Vorbild ist die Medgate Tele Clinic in Basel, die rund 100 Ärzte
beschäftige und seit 1999 rund acht Millionen Beratungen erbracht
habe. Medgate Deutschland habe schon «eine namhafte private
Krankenversicherungsgesellschaft als Kunde gewonnen». Deren
Versicherte könnten sich telemedizinisch von der Schweiz aus
behandeln lassen. Sobald die Medgate Deutschland in Betrieb sei,
werde sie das übernehmen. Die Zusammenarbeit mit gesetzlichen
Krankenversicherungen sei geplant.

Rhön-Klinikum-Chef Stephan Holzinger sagte: «Digital vor Ambulant vor
Stationär ist die Formel, auf die wir setzen.» Das könne auch
ärztliche Versorgungslücken auf dem Land schließen. Denkbar seien
auch Versorgungsverträge für Arbeitgeber, reisemedizinische
Beratungen oder «Lösungen für psychiatrische Erkrankungen». Über
die
finanzielle Details und laufende Gespräche mit Versicherungen sei
Stillschweigen vereinbart worden.