Zahl der Organspender in Bayern steigt nur leicht

München (dpa/lby) - Trotz Aufrufen zur Organspende steigt die Zahl
der Organspender in Bayern nur leicht: In den ersten zehn Monaten des
Jahres gab es 113 Organspender - 4 mehr als im Vorjahreszeitraum, wie
Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Donnerstag in München
mitteilte. «Allerdings warten aktuell etwa 1350 Menschen in Bayern
auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Deshalb ist es wichtig, dass
sich mehr Menschen für einen Organspende-Ausweis entscheiden», sagte
sie. Zwar steht Huml zufolge eine große Mehrheit der Bevölkerung der
Organspende positiv gegenüber, aber nur ein Drittel der Deutschen
besitzt einen Organspende-Ausweis.

Rund 9400 Patienten stehen der Deutschen Stiftung
Organtransplantation (DSO) zufolge derzeit auf der Warteliste für ein
Spenderorgan. Pro Tag sterben laut Huml bis zu drei Menschen, weil
sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten. Das bayerische
Gesundheitsministerium werde deshalb weiterhin für die Organspende
werben, sagte die Ministerin. «Denn wer zu Lebzeiten für Klarheit
sorgt, nimmt seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in
schweren Stunden.»

Im April dieses Jahres war eine Änderung des Transplantationsgesetzes
in Kraft getreten. Demnach gibt es für Krankenhäuser eine höhere
Vergütung, Transplantationsbeauftragte haben mehr Zeit und
Befugnisse. Darüber hinaus können Empfänger den Angehörigen des
Spenders in einem anonymisierten Schreiben danken. Der Medizinische
Vorstand der DSO, Axel Rahmel, appellierte am Donnerstag an die mehr
als 400 Transplantationsbeauftragten, Ärzte und Pflegekräfte, die
Gesetzesvorgaben zügig in den Klinikalltag zu integrieren.